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Gründung des BVS Scheidingen 1928

Mit großem Respekt kann man heute auf die Zeit der Gründung des ersten Sport- und Fußballvereins im Jahre 1928, dem Ballspiel-Verein (BVS), zurückblicken.

Es war eine Zeit, in der wohl guter Sport betrieben wurde, aber noch nicht auf den Dörfern in der Größenordnung wie Scheidingen. Vor allem kannte man den heutigen „König Fußball“ in seiner Ausweitung und Dimension noch nicht. Erforderliche Eigeninitiativen konnten hier nur durch Mundpropaganda umgesetzt werden. Von Gemeinde und Staat wurden solch kleine Vereinsgebilde nicht gefördert. Die damaligen Fußballverbände hatten nicht die Mittel zur Beihilfe bei der Schaffung von Sportanlagen kleiner Vereine. Hier gab es nur die Selbsthilfe in Form von körperlicher Eigenleistung, die sogar hier und da mit kleinen Spenden anerkannt wurden. Sei es in Form von Verköstigung der freiwilligen Helfer oder durch kleinere Geldbeträge.
Hochprozentige Getränke wurden auch gerne entgegen genommen. Gründung des BVS Scheidingen 1928 weiterlesen

BvB und Schalker Ultras in Scheidingen

Im Rahmen der Sportwerbewoche 1989 kam es zum Gipfeltreffen der Fans! Auf dem Platz in Scheidingen kreuzten die Schalker und die Dortmunder Ultras die Klingen. Der ganze Platz war eingehüllt in einem Fahnenmeer. Das Blau-Weiße überwog allerdings. Hatten Marlies Scholz und Franz Schulte-Palz doch wirklich so ziemlich alle Blau-Weißen Prozessionsfahnen in Scheidingen eingesammelt, und für ihre Zwecke benutzt. Ein unvergessener Abend. Der offizielle Spielbericht ist doch tatsächlich erhalten geblieben!

Aufstellungen 16.06.1989

Rückseite Spielbericht 16.06.1989

Fans BvB S04 in Scheidingen 16.06.1989

BvB Fangruppe 16.06.1989

Foschepoth´s Kasten

In einer Zeit, als es noch kein Internet und keine sozialen Netzerke gab, musste man sich anders informieren. Ja, liebe Jugendliche:“ Es gab diese Zeit!“ Und das war nicht das finstere Mittelalter; dass ist noch gar nicht so lange her.
Wenn man da wissen wollte, wer spielt denn heute in Scheidingen, bekam man fast immer diese Antwort.  „Da musse ma bei Foschepoth im Kasten kucken“.
Und so sa das meistens aus; bei Foschepoth im Kasten! Das ging noch bis spät in die 90-ziger Jahre des letzten Jahrhunderts.

Aufstellungen SuS Scheidingen Senioren 11.09.1955

Fundsache

Dieser Text zierte die Rückseite eines Bildes der Alten Herren von 1970. Das Bild hing 20 Jahre bei Foschepoth. Der große Text enstand Neujahr 1973. Die Älteren werden sich an die Täter erinnern.
Das Bild hängt heute im Sportlerheim. Natürlich mit der Original-Rückseite!

Das Bild

Die Rückseite

Die Rückseite

Gründung des SuS

Vor dem 2. Weltkrieg wurde in Scheidingen auch schon Fußball gespielt. Der damalige BVS Scheidingen spielte die meiste Zeit in der Bezirksliga. Er wurde 1928 gegründet. Einige Jahre tummelte sich sogar ein zweiter Verein im Dorf. Das war die DJK Scheidingen. Sie bestand aus einer sehr aktiven Turnergruppe und einer Fußball-Herrenmannschaft. Dazu folgt mal ein gesonderter Bericht. Nach dem 2. Weltkrieg, war ein Teil der Dorfbevölkerung der Meinung, dass die Jugend zu viel abhängt, und zu viel Blödsinn veranstaltet. Es musste also wieder ein Fußballverein her! Dieser würde ihnen eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung geben, und dort hätte man die Jungs im Visier. Die britische Militärregierung hatte aber klare Vorstellungen über die Personen die im Vorstand sein durften, und diverse

Spielregeln für die Struktur des Vereins. Vorstandmitglieder durften nichts mit Naziverbrechen, oder verbrecherischen Organisationen der NSDAP zu tun gehabt haben. Dies wurde von den britischen Behörden überprüft! Die vorgeschlagenen Personen, die den Vorstand bilden sollten, mussten ferner schriftlich erklären,
dass sie den Ideologien der Nazis nie wieder folgen würden. Man galt dann als entnazifiziert. Es musste weiterhin ein schriftliches Protokoll über eine Gründung, oder einen Bestand dieses Vereins vorgelegt werden. Protokolle des alten BVS gab es keine mehr. Sie waren in den Wirren des Krieges verloren gegangen.

So wurde dann nach langem Ringen eine Gründungsversammlung einberufen. Diese wurde am 05.06.1946 in der Gaststätte Theodor Foschepoth abgehalten. Mit dem folgenden Plakat wurde für den Besuch der Versammlung geworben.

Es hatte lange gedauert, bis man jemanden fand, der bereit war, diese Versammlung zu leiten. Auch damals gab es schon diese Schlaumeier, die wussten das es einiges an ehrenamtlicher Arbeit mit sich bringt, wenn man sich dort als Versammlungsleiter betätigt. So kam es, dass Fritz Westhaus erkoren wurde. Fritz war nie der arbeitsscheue Typ, immer freundlich und gut gelaunt, intelligent und kreativ. Ohne ihn hätte der SuS die erste Zeit wohl nicht überstanden. Auch in den Fünfziger-und Sechziger Jahren war Fritz oft Alleinunterhalter im Vorstand. Er war über 20 Jahre als Schriftführer für den SuS tätig. Dies kommt dem heutigen Geschäftsführer gleich. Der SuS ist ihm zu tiefstem Dank verpflichtet.

Fritz Westhaus 1951


Fritz Westhaus bei den Feierlichkeiten anläßlich des 25-jährigen Jubiläums des BVS-SuS Scheidingen 1951.

In der gut besuchten Gründungsversammlung gab es dann folgendes Wahlergebnis:

1. Vorsitzender Ferdinand Reuther
2. Vorsitzender Josef Vickermann
Schriftführer Fritz Westhaus
Kassierer Franz Westerhoff
Jugendwart Josef Nunnemann

Dann wurden noch die Vereinsfarben, das Vereinslokal und natürlich der Name des Vereins festgelegt.
Der Landwirt Franz Schulte-Bisping hatte sich bereit erklärt ein Gelände zur Ausübung des Fußballsports zur Verfügung zu stellen. Dieses befand sich vor der heutigen Vogelstange der St. Hubertus Schützenbruderschaft.

Kopie des Original-Gründungsprotokoll vom 05.06.1946

Dieses Protokoll musste über das Amt Werl bei der Britischen Militärverwaltung eingereicht werden.
Im Frühjahr 1947 kam dann die Erlaubnis der Briten, zur Betreibung des Fußballsports in Scheidingen.

Links Franz Melchers
Rechts Ferdinand Reuther

Das Vereinslokal Gaststätte Foschepoth. Dies ist eine Postkarte aus den Siebziger Jahren.

Ziska in ihrem Element

Die erste Vereinswirtin des SuS:
Franziska Foschepoth, die alle nur Ziska nannten.

Der erste Platz des SuS:
Am Bispingwald
Vor der heutigen Vogelstange

SuS Scheidingen 1947-1950

V.l. Kurt Spies, Hans Zöllner, Erich Foschepoth, Emil Gossling, Dieter Stricker, Heinz Führing, Julius Marhoff, Kurt Winkelmann, Fritz Nunnemann, Rudi Hochheimer, Kapitän Willi Hochheimer, Obmann Josef Schanzmann.

Es war in den Jahren nicht leicht eine Seniorenmannschaft zusammen zu bekommen. Viele waren im Krieg gefallen. So stießen durch Mundpropaganda einige Spieler aus Soest dazu. Wie Kurt Spies und die Hochheimer-Brüder etc. Aus dieser Mannschaft leben nur noch Kurt Spies und Willi Hochheimer. Kurt Spies vollendete am 10.05.2012 sein 90 Lebensjahr. Bei dieser Feier, bei der Fitti Koch und der Autor dieses Artikels zu Gast sein durften, lüfteten die beiden Senioren das Geheimis. Das Geheimnis, warum sie solange in Scheidingen gespielt haben.

Wir Städter hatten nach dem Krieg nichts zu essen. Nach dem Spiel gab es für uns immer Wurst und Speck, Kartoffeln und Eier, Obst und Gemüse usw. Wir waren also die ersten Söldner im Kreis Soest, erklärten die beiden betagten Herren mit einem jugendlich verschmitzten Lächeln.

Ja, so war das erweiterte Kurt Spies. Aber es war hauptsächlich die tolle Kameradschaft, und die dritte Halbzeit, erklärt Willi Hochheimer. Wir haben hier Freundschaften geknüpft, die unser ganzes Leben gehalten haben. Wir sind heute sehr stolz und dankbar, dass wir in Scheidingen spielen durften.

Erste Jugendmannschaft des SuS nach dem Krieg 1948

V.l. Stehend Obmann Stapel, Franz Becker, Wilfried Hering, Otto Schomacker, Ernst Nölken, Manfred Sengera. Knieend v.l. Franz Schwennecker, Fredi Hansel, Hubert Loeser. Sitzend v.l. Theo Wiese, Willi Augustin, Willi Wilms.

Da der SuS in den folgenden Jahren nur bedingte finanzielle Mittel zur Verfügung hatte, wurde mit allen möglichen Veranstaltungen versucht Geld in die Kasse zu bekommen.Übrigens musste bis in die späten Fünfziger Jahre der Beitrag Sonntags, nach dem Hochamt in der Gaststätte Foschepoth in bar entrichtet werden. Franz Westerhoff und Fritz Westhaus mussten also jeden Sonntag bei Seppi sitzen und die Beiträge einkassieren und verbuchen. Eigentlich gar kein schlechtes Ehrenamt!

Einweihung des Kunstrasenplatzes

Am 29.08.2004 wurde der neue Kunstrasenplatz in Scheidingen feierlich eingeweiht.
Der Tag begann mit einer Messe, die auf dem Sportplatz gefeiert wurde. Pastor Georg
hatte ganz spontan sein Einverständnis zu diesem Plan gegeben. Die Messe wurde durch
den MGV Harmonie Scheidingen und Michaela Horstmann sehr feierlich gestaltet.

Im Eingangsbereich Pastor Georg und Meßdienerin Carmen Plattfaut
Pastor Georg segnet das neue Geläuf

Die Scheidinger Bevölkerung nahm sehr zahlreich an der Heiligen Messe teil.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Im Anschluss an das Hochamt, ließ SuS Vorsitzender Franz-Josef Berz die Planung und
den Bau des Sportplatzes noch einmal revue passieren. Er erinnerte an die lange Planungsphase und an die Widrigkeiten seitens der Kommunalpolitik. Ferner rief er die
Schwierigkeiten in der Bauphase, die durch eine extreme Schlechtwetterphase unnötig
verlängert wurde, ins Gedächtnis aller Anwesenden zurück. Berz konnte an dem Vormittag
zahlreiche Ehrengäste aus Politik, Sport und Wirtschaft begrüßen. Kleine Seitenhiebe
des SuS Chefs, musste Politik und Verwaltung der Gemeinde an diesem Tag geduldig
ertragen.

SuS Vorsitzender Franz-Josef Berz bei seinen Ausführungen

Berz bedankte sich ausdrücklich bei dem Tiefbauunternehmer Theo Pöppinghaus und seiner Familie, ohne die das ganze Projekt wohl nie zustande gekommen wäre. Der SuS-Chef bedankte sich bei zahlreichen Helfern und Gönnern, die das Projekt mit realisiert hatten.
Allen voran die Rentnerband, die etliche Arbeiten an der Anlage im Alleingang verrichteten.
Die Rentnerband bestand aus Günther Naarmann, Lutger Brinkmann, Jan Budde, Ewald und Edmund Becker, Georg Lutter, Hubert Budde, Heinz König und Werner Hering. Im
Anschluss an die Rede gab es einen zünftigen Frühschoppen, und die Hirschbläser zeigten dabei ihr ganzes Können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

SuS Vorsitzender Franz-Josef Berz nahm zum Abschluss des offiziellen Teils noch die Glückwünsche der örtlichen Vereine entgegen. Wie es in Scheidingen so üblich ist, hatten sie alle ein westfälisches Flaschgeschenk dabei. Das kann der SuS immer am besten gebrauchen.

V.l. Franz-Josef Foschepoth, Franz-Josef Berz, Hubert Budde, KLaus Buschulte, Gregor Studnitzky, Mary Vickermann, Stefan Kaiser, Hubertus Foschepoth, Wigbert Poggel, Angelika Wolske, Berthold Buschulte.

Die Vereinsführungen in Scheidingen 2004