„Wie sich die Gefühlslage innerhalb von achtzig Minuten verändern kann – unglaublich. Der Beginn hätte schlimmer nicht sein können, währenddessen das Ende superschön war“ – kurz und knackig fassten unsere Trainer das Westfalenligaspiel gegen den Gast aus Herford zusammen.
Die Gäste bekamen den Anstoß – und wir durften 43 Sekunden später den Ball wieder auf den Spielmittelpunkt legen – was war passiert?
Unsere Mädels waren allesamt noch im Tiefschlaf, denn nach drei Kombinationen ohne ernsthafte SuS-Gegenwehr lagen sie bereits mit 0:1 in Rückstand.
Doch sofort baute Kapitänin Emma Schneider (die ein saustarkes – entschuldigung für das Wort, aber es trifft ihre Leistung am besten! – Spiel zeigte und ihre Mädels immer wieder nach vorne trieb) ihre Mannschaftskameradinnen auf und ermunterte sie, es ab sofort besser zu machen.
Und genau das taten sie, erspielten sich nach und nach ein Übergewicht und kamen auch zu ersten Torabschlüssen. Hier waren jedoch weder Leni Wilken (ihr Schuss aus 35 Meter war zu harmlos) noch Annika Kleinewiese (kam einen halben Schritt zu spät) erfolgreich.
Den Torschrei schon auf den Lippen hatten die zahlreich anwesenden Zuschauer in der 20. Minute, als sich Helena Babic schön „durchtankte“, allein vor der Gästekeeperin stehend versagten ihr dann jedoch die Nerven und sie schoss die Kugel knapp vorbei.
Ein weiterer vielversprechender Abschluss von Margarete Götz verfehlte das Torgebälk nur knapp und auch Lotte Schnoor wurde im letzten Moment geblockt.
So ging es mit dem 0:1 in die Kabine – die Halbzeitansprache schienen die Mädels dann aber verstanden zu haben, stellten sie nunmehr ihre Gegenspielerinnen öfter zu als es denen lieb war und störten diese direkt bei der Ballannahme.
In der 52. Minute war es dann so weit: Leni Wilken versetzte ihre Gegenspielerin, blieb dann an der zweiten hängen, erkämpfte sich die Kugel zurück, passte von der Grundlinie scharf in die Mitte und erzwang quasi das Eigentor durch eine Herforderin.
Fortan bestimmten unsere Farben eindeutig das Spiel – sie drückten immer mehr auf`s Tempo und ernteten endlich mal den dafür verdienten Lohn. Lola Günther (bärenstark, wie auch Emma Wibbelt auf der anderen Seite) passte zu Lotte, die sich in den Strafraum dribbelte und dort nur durch ein Foul zu stoppen war: Elfmeter – keine Frage!
Emma Schneider übernahm Verantwortung und schob den Ball sicher an der Torhüterin vorbei ins Netz (besser und cooler hätte es Lewandowski auch nicht machen können!) Endlich mal ne Führung für unsere Mannschaft. Doch genau diese Situation machte unser Team unsicher und so ging es in den nächsten Minuten nur noch um`s verteidigen, denn Herford wollte natürlich auf keinen Fall gegen uns verlieren.
Nachdem Chanti de Nittis in der 72. Minute noch eine Riesenmöglichkeit ungenutzt ließ, kam kurz vor Ende der Partie der große Auftritt unserer Svea Elbers.
Sie eroberte sich den Ball auf unserer rechten Seite und da niemand so recht anspielbar war, dachte sie sich wohl: OK, dann mach ich`s halt alleine. In unnachahmlicher Manier (ähnlich wie Gerrit Holtmann vom VfL Bochum bei seinem Treffer zum Tor des Jahres 2021) überrannte sie mehrere Gegenspielerinnen und hatte nach siebzig Metern noch die unglaubliche Übersicht und Kraft um den Ball über die herauseilende Torhüterin hinweg in`s Tor zu schießen!
Nicht nur ein Treffer des absoluten Willens, sondern ganz bestimmt auch das Amateurtor des Monats März – da gibt es keine zwei Meinungen!
Mensch Svea, das war herausragend, supertoll und megacool – so einen Spurt in der letzten Spielminute über das ganze Feld – WAHNSINN!
Kurz danach beendete der Schiedsrichter das Spiel und die Freude im SuS-Lager kannte natürlich keine Grenzen. Unter großem Applaus verliessen unsere Mädels das Spielfeld mit der Gewissheit, dass sie gegen jeden Gegner dieser Liga mithalten können.
SuS: Charlotte, Helena, Annika, Lola, Emma, Lotte, Chanti, Maggi, Emma-Maria, Leni, Yara, Svea, Emma sowie Jule, Sophie und Clara.