Nach einer Niederlagenserie sollte gegen Ostönnen das vielzitierte Ruder herumgerissen werden, um den Abstand auf die düsteren Regionen der Tabelle etwas zu vergrößern. Nach 90 Minuten stand die 2te Mannschaft allerdings wieder mit leeren Händen da.
Bereits vor Anpfiff musste Clément passen, da seine Schulter nach dem Spiel in Eilmsen noch nicht wieder im erhofften Zustand war. Für ihn hütete Tom Zimmermann den Kasten. Zu Beginn erspielten sich die Gäste einige Halbchancen, konnten aber ihren Vorteil beim Ballbesitz nicht in klare Möglichkeiten ummünzen. So lief die 15. Minute, als unsere Männer einen starken Konter fuhren. Max Mandel leitete auf Hannes Rittmann weiter, der einen feinen Pass in die Tiefe spielte, wo Griewel mit viel Tempo in die Gefahrenzone sprintete. Aus spitzem Winkel zwang er Steimann zu einer Glanztat, der die Kugel an den Pfosten lenken konnte.
Kurz darauf eine eigentlich nicht erwähnenswerte Situation, die aufgrund des weiteren Verlaufs dennoch ihren Platz in den Bericht findet. Nach einem Pressball mit Hansner lag Soldanski auf dem Boden, krümmte sich vor Schmerzen und Sorgenfalten bei den Zuschauern zeichneten sich ab. Als Hansner sich nach dem Befinden erkundigen wollte, setzte die Wunderheilung ein und der Ostönner Abwehrrecke schnellte auf 2 Beinen und suchte leicht schubsend den Körperkontakt. Kreisliga halt…
10 Minuten später flog Rittmann vom Platz und kassierte damit die erste rote Karte seiner Karriere. Im Mittelfeld wurde er mit Gezerre und Geziehe festgehalten, kreuzte anschließend den Weg des Gegenspielers und wirkte dabei etwas unbeholfen. Beide Parteien reichten sich bereits die Hände, als Schiedsrichter Schmillenkamp die rote Karte präsentierte. Die Interpretation der Situation verwunderte sehr, zumal 10 Minuten vorher eben jene Konsequenz nicht gezeigt wurde. Insgesamt war der Unparteiische durchaus korrekt, zeigte aber bei der Verweigerung jeglichen Dialogs (aus der Sicht des Schreibenden) noch Luft nach oben.
Über eine Stunde in Unterzahl, der Schock war deutlich spürbar. Unsere Truppe musste sich erst einmal sortieren. In der 40. Minute lenkte Zimmermann dann einen Kopfball bärenstark um den Pfosten. Bei der anschließenden Ecke klingelte es dann aber, da die Flanke auf den zweiten Pfosten nicht ideal verteidigt wurde. Die Köpfe gingen kurzzeitig gen Boden, doch mit dem Halbzeitpfiff glich Rother-Van den Cruysen aus, als der die Ostönner im Spielaufbau energisch unter Druck setzte. Seinen Abschluss konnte der Keeper nur noch ins eigene Tor lenken.
Die Partie war zu Beginn der zweiten Hälfte relativ offen. Die Abwehrspezialisten Foschepoth und Verschaeren klärten brenzlige Situationen oder Zimmermann war zur Stelle.
In der 67. Erhielt Tim Brans dann die gelbe Karte. Respektlose Verunglimpfungen, abfällige Bemerkungen und dergleichen gehören geahndet. Eine simple Meinungsäußerung über eine anders empfundene Spielsituation gehört aus meiner Sicht nicht dazu. Aber auch hier muss klar gesagt werden, dass es sich um Kreisliga handelt und es wahrlich wichtigere Dinge gibt, die mich stören 😉
In der 70. Minute war Zimmermann wieder gefragt, der einen Aufsetzer stark neben den Pfosten lenkte. Offensiv konnten noch einige Halbchancen herausgespielt werden, bei denen die letzten Feinheiten den Torerfolg verhinderten. In der 75. Minute lief die 2te dann unglücklich in einen Konter und war in der Rückwärtsbewegung in Unterzahl. Die Pille flutschte im 16er hin und her, landete schließlich bei Daniel Vogel, der einen Kracher in den Winkel des kurzen Ecks hämmerte.
In der Folge zeigte die Mannschaft viel Engagement und die Ostönner begannen bereits mit dem handelsüblichen Zeitspiel, was zeigt, dass sie trotz Führung in Überzahl einen mindestens ebenbürtigen Gegner hatten.
Leider konnte der ersehnte Ausgleichstreffer nicht mehr erzielt werden. Dass trotz zahlreicher Unterbrechungen (kleinere Verletzungen, etliche Wechsel etc.) keine Nachspielzeit geboten wurde, war ein letztes Ärgernis.
Die vergangenen Wochen waren von der Punkteausbeute gelinde gesagt mager, wenngleich diese nicht den Leistungsstand widerspiegeln. Auch heute wäre mehr drin gewesen. Nun heißt es, Wunden lecken, Verletzungen auskurieren und die Kirmestage genießen, um anschließend mit Schwung wieder angreifen zu können. Am 14.11. kommt mit Büderich nämlich der nächste Klopper an den Bispingwald.