Bei einem langen und umfangreichem Gespräch mit einer Spielerin unserer Damenabteilung, die Hintergrundwissen über den SuS für eine Arbeit an ihrer Universität sammelte, wurde mir klar, wie der Verein sich in seiner nun mehr 93-jährigen Geschichte aufgestellt und verändert hat. Mir wurde ebenfalls klar, was sich die Vorstände vor allem ab den 60-ziger Jahren so alles angetan haben. Das sind schon mehr als bemerkenswerte Leistungen dabei.
Der SuS hatte bisher 4 verschiedene Sportgelände mit unterschiedlichen Bodenbelägen. Der erste Platz war auf einer Kuhwiese von August Seithe an der Werler Straße gegenüber Volke. Er hatte extremes Gefälle zu einer Seite und Rasen gab es nur sporadisch an einigen Stellen.
Nach dem Krieg stellte der Landwirt Franz Schulte-Bisping dem SuS ein Gelände an der heutigen Vogelstange zur Verfügung. Hier mussten vor dem Spiel häufig noch die Kuhfladen vom Platz entfernt werden. Er hatte keinen richtigen Rasen, es war einfach nur eine Grasfläche die riesige Flecken enthielt, die einfach nur einen Belag aus Staub und Erde bildeten.
1964 zog man dann an die „Große Breite“! Dies war der erste Platz der dem Begriff Sportplatz schon sehr nahe kam. Eine Einfriedung rund um den Platz, war etwas völlig neues für den Scheidinger Sportverein. Zusätzlich waren 2 Garagen errichtet worden. Eine für diverse Geräte und eine war eine Art Notkabine in der man seine Trainingstasche usw. abstellen konnte. Geduscht wurde nach wie vor im Vereinslokal Foschepoth. Später kam noch eine Holzhütte hinzu, aus der dann Kaltgetränke verkauft wurden. Und das waren Ende der 70-ziger und in den 80-zigern jede Menge. Später kam zu dieser Bude noch ein Unterstand hinzu.
1987 zog man dann an den heutigen Standort am Waldweg. Hier war ein Rasenplatz entstanden, der das Wort auch verdient hatte. Der Rasen war wirklich vom aller feinsten. Anfang des 21. Jahrhunderts hatte der SuS aber so viele Mannschaften, dass der Rasen völlig überlastet und marode wurde. Andere Lösungen mussten also her. Nach langem Gezänk mit den Behörden wurde schließlich ein Kunstrasen gebaut. Dieser Belag sorgte ab 2004 für viel Aufsehen im Kreis Soest. Die Firma Tarkett-Sommer hatte einen Belag für den SuS installiert, der seines gleichen suchte und wohl immer noch sucht. Viele Gegner lobten dieses Geläuf und die Vereine kamen gerne nach Scheidingen. 2020 wurde der Belag entfernt. Er war in die Jahre gekommen und an einigen Stellen nicht mehr zeitgemäß. Die Firma Polytan erstellte einen neuen Unterbau und legte einen neuen Kunstrasen. Der Umwelt zu Liebe entschied sich die Gemeinde und der SuS für eine Verfüllung mit natürlichem Kork der biologisch abbaubar ist.
Als ständiger Gast bei den Heimspielen und als häufiger Kiebitz bei den Trainingseinheiten bekommt man einiges mit. Häufig fragen sich die Spieler: “ Woran hats gelegen?“ Das fragt man sich ja immer, woran hats gelegen? Der Ball ist zu schnell auf dem Belag. Der Ball ist zu langsam! Der Platz ist zu stumpf! Der Platz ist zu glatt. Man müsste mal…..usw. Einige stöhnen gerne auf hohem Niveau. Ich nehme mich da selber nicht aus. Deshalb habe ich mal Bilder raus gesucht, auf der man die Bodenverhältnisse der jeweiligen Zeit ganz gut erkennen kann. Da kann man dann mal sehen, auf welchen abenteuerlichen Böden unsere Väter und Großväter gespielt haben. Achtet also bei der Betrachtung der Bilder auf den Bodenbelag.