Das sehnsüchtige Warten hat endlich ein Ende. Bundesliga, Champions League und Co. konnten nur leidlich als Ersatz herhalten und daher sind wir alle umso glücklicher, dass es wieder die einzig wahre Art des Fußballs zu bestaunen gibt. Die Kreisliga hat ihren unvergleichlichen Spielbetrieb wieder aufgenommen und zum Auftakt gastierte mit Bad Sassendorf II ein echtes Brett bei unserer 2ten. Wer mehr als nur das schnöde Ergebnis wissen möchte, möge den „weiterlesen-Button“ nutzen.
Die Vorbereitung unserer 2ten Mannschaft war eher der Kategorie „durchwachsen“ zuzuordnen, weshalb das Spiel gegen den Klassenprimus aus dem Kurort eine deutliche Standortbestimmung war. Petrus war etwas missmutig und von der Stimmung her ziemlich schwankend, weshalb sich Sonnenstrahlen mit heftigen Windböen am Bispungwald die Klinke in die Hand gaben. Die spielstarken Sassendorfer näherten sich direkt nach dem Anpfiff dem Tor von Jonas Kleine an, der allerdings aufmerksam war und den langen Ball aufnahm. Im Gegenzug zeigten auch unsere Männer, dass sie nicht nur als Punktelieferant fungieren wollten. Nick „500 PS“ Domke eroberte den Ball im Mittelfeld und leitete auf Hilsmann weiter, der wiederum das Auge für seinen Namensvetter Hansner hatte. Dessen flache Hereingabe konnte vom Gästeverteidiger allerdings geklärt werden. In der Folge zeigten die Kurortler, warum sie von ganz oben grüßen. Der Ball zirkulierte sicher in den Reihen und wurde durch Diagonalbäller immer wieder in die Gefahrenzone gebracht. Kleine musste gelegentlich zeigen, was er drauf hat. Allerdings spielte den Gästen auch in die Karten, dass die Abstände zu groß waren und die Ballbesitzphasen unserer Mannschaft durch unsaubere Aktionen von überschaubarer Dauer waren. Die langen Bälle waren ebenfalls wenig effektiv.
Nach einer halben Stunde kam es dann, wie es kommen musste. Innerhalb von wenigen Minuten kam es im 16er zu zwei intensiven Zweikämpfen, nach denen ein Pfiff mit dem Deuten auf den Elfmeterpunkt folgte. In der Summe vertretbar, aber der Sassendorfer macht es auch einfach clever, sucht den Kontakt, indem er sich in Siering hineindreht und geht dann dankbar schreiend zu Boden. Den fälligen Elfmeter verwandelte Gerard, Kleine war mit den Pranken noch dran, konnte einen Einschlag aber nicht verhindern. Nur wenige Minuten später musste er erneut ran und entschärfte einen vom Winde verwehten Abschluss stark im Nachfassen.
0:1 zur Pause ist schließlich auch okay. Naja, aber noch war ja keine Pause und so klingelte es erneut in unserem Kasten. Krampe, seines Zeichens Verteidiger der Gäste, spazierte den weiten Weg über unseren schönen Kunstrasenplatz und näherte sich einer Abschlussposition an. Aus der zweiten Reihe zimmerte er einfach auf die Bude. Kleine konnte den flatternden Fernschuss noch gerade an das Aluminium lenken. Da unsere Mannen weniger gedankenschnell und entschlossen zu Werke gingen, schaltete Pommerening am schnellsten und netzte zum 0:2 Pausenstand ein.
Wenige Minuten nach Wiederanpfiff knallte es erneut am Gebälk von Kleine, da ein abgefälschter Freistoß an der Querlatte landete. In Minute 55 dann die gefühlte Vorentscheidung durch Mattheissen, der eine punktgenaue Hereingabe unhaltbar in die Maschen köpfte. Sassendorf hatte das Spiel im Griff und stellte unserer 2ten nur wenige Räume zur Verfügung, zeigte zudem immer wieder gefährliche Offensivaktionen. Dennoch kam es in der 65. Minute zum Anschluss. Erneut gab es Elfmeter, erneut war es eine knappe Kiste, doch Domkes Schuss landete letztlich da, wo er hingehört.
Je näher der Abpfiff rückte, desto giftiger wurde die Partie. Die 88. Minute hatte entscheidenden Anteil daran, denn nach einer Ecke nickte Peter Pyka (der Jungspund unter den Alten Herren) die Kugel wuchtig ins Tor. Nochmal warfen unsere Männer alles nach vorne, kämpften, rackerten, ackerten und versuchten es aus allen Lagen, doch es sollte nicht sein. Selbst Jonas Kleine eilte zum letzten Freistoß nochmal ins feindliche Territorium und versuchte den entscheidenden Kopfball zu platzieren. Vergeblich leider.
Was bleibt unter’m Strich. Sassendorf hat das Spiel verdient gewonnen, wenngleich mit etwas Glück auch ein Punkt drin gewesen wäre. Es ist noch ordentlich Luft nach oben, allerdings konnte man in Ansätzen schon sehen, wozu die junge Truppe in der Lage ist. In der nächsten Woche muss unsere 2te nach Schwefe, die tabellarisch weit hinter uns liegen. Wer allerdings mal in Schwefe gekickt hat, dürfte wissen, dass es eine konzentrierte und kämpferische Leistung erfordert, um da Punkte mitzunehmen.