Nach Wessum reisen unsere Damen nicht gerne. Nicht nur, dass die Fahrt eine der weitesten der Saison ist, auch punktemäßig gab es bislang nichts zu holen. 0:4 und 2:6 endeten die Spiele der letzten Landesligasaison aus Sicht des SuS. Auch die Vorzeichen für dieses Spiel standen eher schlecht, reiste man doch lediglich mit 12 Spielerinnen nach Wessum und Stammkräfte wie Aileen Dress, Maike Holbeck, Melanie Dirkvormhof, Tess Radau und Laura Jil Jüptner fehlten krankheits- oder berufsbedingt. Also war die Marschroute von Beginn an klar: Der Fokus liegt auf der Defensive, um zumindest einen Punkt nach Hause mitzunehmen und nur Nadelstiche durch Konter sollten das Offensivspiel beleben.
Dies gelang den Damen in der ersten Halbzeit ausgesprochen gut. Obwohl man bislang noch nie mit der gleichen Startelf ein Spiel bestritt in dieser noch recht jungen Saison, passten die Absprachen zwischen den Innenverteidigern und den Sechsern erstaunlich gut und so hatte Wessum lediglich ein paar Distanzschüsse ihrerseits zu verzeichnen. Jede Spielerin macht die wichtigen Wege nach hinten und auch auf Lea Schröder konnte man sich verlassen. An den Nadelstichen nach vorne haperte es aber noch. Nur Aleyna Durucan gelang es einmal nach einem langen Abstoß von Lea Schröder eine Unsicherheit in der Wessumer Abwehr für sich zu nutzen und stand so alleine vor der gegnerischen Keeperin, die sie dann aber leider anschoss (23min.).
Für unsere Damen war es ein sehr laufintensives Spiel, da der Ballbesitz fast zur Gänze bei Wessum lag und auch das konsequente Verschieben der Ketten auf einem sehr breiten Rasenplatz kostete deutlich Kraft. Nichtsdestotrotz ging es mit einem nicht unverdienten 0:0 in die Pause und Trainerin Becky Granz konnte mit ihrer Mannschaft zufrieden sein. In der Halbzeitpause nahmen sich die Damen natürlich vor defensiv genau so zu stehen, wie in der ersten Halbzeit, aber es dauerte nicht lange bis Wessums stark aufspielende Charlotte Eismann einen Stellungsfehler in der Viererkette ausnutzte, um den Ball auf Christin Holtkamp durchzustecken, die dann den Ball sicher ins linke Eck schob (49min.)
Leider reichte es kräftemäßig auf Seiten der SuS Damen nicht für ein Aufbäumen, da man nur einmal wechseln konnte (Anna-Maria Kree für Ruth Kolter 75.min) und die Physis bei einigen Spielerinnen immer noch nicht auf einem passenden Niveau ist. So kassierte man noch weitere vier Gegentreffer (56.,62.,73.,85.min.) und muss sich sogar noch bei der wirklich starken Lea Schröder bedanken, dass es nicht noch mehr wurden.
Insgesamt muss man aber auch Wessum ein Kompliment aussprechen, da sie wirklich einen guten Fußball gezeigt haben mit Geschwindigkeit und Übersicht sowie einem guten Zusammenspiel untereinander. Hier gab es für unsere Damen einfach nichts zu holen und das muss man leider an diesem Spieltag anerkennen.
Nach dem fünften Spieltag und lediglich vier Punkten auf dem Konto ist für unsere Damen die Marschroute der Saison also noch mal deutlich geworden: Man spielt um den Klassenerhalt. Nicht mehr und nicht weniger und so gilt es für die nächsten Spiele auf der ersten Halbzeit aufzubauen und darauf zu hoffen, dass sich die Personallage wieder etwas entspannt.