Zur kommenden Saison treten etliche Regeländerungen in Kraft. Ob sinnvoll oder nicht könnt ihr hier selbst beurteilen. Die wichtigsten Änderungen sind hier aufgelistet. Einige sind auch vom Autor frei erfunden. Aber was nicht ist, könnte ja noch werden.
Damit der Ausgewechselte „keine Zeit schinden kann“, muss er wie schon bei Verletzungen üblich das Spielfeld dort verlassen, wo es am schnellsten geht – es sei denn, er liegt auf einer Trage oder muss um seine Sicherheit fürchten. Das Abklatschen mit dem Einwechselspieler fällt also künftig im Normalfall aus.
Sind Wölfe in der Nähe, müssen alle Spieler einen Helm tragen, außer Torhüter und Linksaußen.
Auch Trainer und Teamoffizielle können Gelb und Rot sehen
Weil entsprechende Tests erfolgreich verlaufen seien, können künftig Teamoffizielle auf oder vor der Bank „bei unsportlichem Betragen“ ermahnt, verwarnt (Gelb) oder auf die Tribüne verwiesen (Rot) werden. Kann der Täter nicht eruiert werden, sieht stellvertretend der Cheftrainer die Karte.
Das Team, das den Münzwurf gewinnt, darf wählen, ob es anstößt
Die Kapitäne können sich entweder für eine Seite oder für den Anstoß entscheiden. Weil der Anstoß durch jüngste Regelanpassungen „dynamischer“ geworden sei, würden sie oft Letzteres wählen, erklärt das IFAB. Die Seitenwahl gewinnen? Dieser Ausdruck ist 2019/20 nicht mehr korrekt.
Bei Spielen, die am Termin der Sommersonnenwende stattfinden, sind 2 Feuer auf dem Spielfeld erlaubt. Etwaige Menschenopfer sind mit der roten Karte zu ahnden. Handelt es sich bei den Opfern um Torhüter oder Linksaußen reicht eine Ermahnung.
Ein Schiedsrichterball erfolgt mit einem Spieler des Teams, dass zuletzt in Ballbesitz war
„Damit soll der Vorteil, der vor der Unterbrechung bestand, wiederhergestellt werden“, schreibt das IFAB. Bisher durften theoretisch beliebig viele Spieler um den Schiedsrichterball kämpfen, jetzt müssen abgesehen vom ausführenden Spieler alle anderen mindestens vier Meter Abstand halten.
Verändert der Schiedsrichter mit einer Ballberührung den Spielverlauf, gibt es Schiedsrichterball
Der Schiedsrichter ist künftig nicht mehr Luft: Wenn nach einer Ballberührung eines Offiziellen der Ball ins Tor geht, der Ballbesitz wechselt oder ein Angriff lanciert wird, wird die Partie unterbrochen.
Pöbeln während eines Kreisligaspieles mehr als 8 Zuschauer herum, kann der Schiedsichter das Spiel unterbrechen und mit den „Randalierern“ einen Stuhlkreis bilden!
Misslingt dem Torwart bei einem Rückpass der Klärungsversuch mit dem Fuß, darf er den Ball danach in die Hand nehmen
Das IFAB erklärt dazu: Sobald der Keeper „den Ball eindeutig spielt oder zu spielen versucht, darf er den Ball nach einem missglückten Klärungsversuch in die Hand nehmen, ohne dadurch ein Vergehen zu begehen, da eindeutig keine Absicht bestand, den Ball in die Hand zu nehmen“.
Freistöße dürfen auch dann schnell ausgeführt werden, wenn der Referee noch Karten zeigen will
Der Schiedsrichter kann also in Zukunft Gelbe und Rote Karten auch erst bei der nächsten Spielunterbrechung zeigen, wenn die Mannschaft den fälligen Freistoß schnell ausführt und so zu einer Torchance kommt. „Es wäre unfair, diesen Angriff zu unterbinden“, findet das IFAB. Allerdings ist eine schnelle Ausführung untersagt, wenn der Schiedsrichter bereits „mit dem Verfahren für die Disziplinarmaßnahme“ begonnen hat.
Der DFB wird ab der kommenden Saison 10% der Nettolöhne aller Amateurspieler über die Lohnabrechnung einziehen. Die Not in der Bundesliga soll damit gelindert werden, und die Wettbewerbsfähigkeit mit England und Spanien wieder hergestellt werden.
Bei Abstößen und Freistößen im eigenen Strafraum muss der Ball den Strafraum nicht verlassen
Entscheidend ist nur noch, dass der Ball mit dem Fuß gespielt wurde und sich eindeutig bewegt. Tests hätten gezeigt, dass das Spiel dadurch „schneller und flüssiger wird“, so das IFAB. Weiterhin müssen sämtliche Gegner dabei außerhalb des Strafraums bleiben und einen Abstand von mindestens 9,15 Meter einhalten.
Angreifende Spieler dürfen bei Freistößen nicht in der Mauer stehen
Wenn die Mauer aus drei oder mehr Spielern besteht, müssen die Akteure der angreifenden Mannschaft mindestens einen Meter Abstand zur Mauer einhalten – sonst gibt es einen indirekten Freistoß. Das soll Unruhe und Zeit schinden eindämmen.
Bei der Weltmeisterschaft 2026, bei der 182 Nationalmannschaften starten sollen, sind alle Amateure dazu verpflichtet sich alle Spiele anzusehen. Ein Gang zur Toilette während der Halbzeitpause ist nicht gestattet. Die Werbung sichert schließlich die Grundsicherung der FIFA-Verantwortlichen. Das korrekte Verhalten der Amateure wird durch Google Assistant, Alexa und Siri überwacht.
Torhüter müssen sich bei Elfmetern nur mit einem Fuß auf oder über der Linie befinden
Bisher hieß es lediglich, der Torwart müsse „auf der Torlinie zwischen den Pfosten bleiben, bis der Ball getreten wurde“. Künftig reicht es, wenn mindestens ein Teil seines Fußes auf oder über der Linie ist. Dies sei „zweckmäßiger und einfacher zu erkennen“. Und: „Da der Spieler den Anlauf verzögern kann, ist es vertretbar, dass der Torhüter in Erwartung des Schusses einen Schritt machen darf.“
Hand-Tore zählen nie – und auch unabsichtliche Handspiele können strafbar sein
Die umfassendste Regeländerung betrifft dieses Jahr das Handspiel. Neu ist zunächst: Wird ein Treffer mit Hand oder Arm erzielt, ist dieser prinzipiell irregulär. Es reicht sogar schon, wenn der Spieler mit Hand oder Arm in Ballbesitz kommt und sich so „einen klaren Vorteil verschafft“, etwa zu einer Torchance kommt – ganz egal, ob das Handspiel absichtlich erfolgte oder nicht.
Absichtliche Handspiele bleiben strafbar. Unabhängig von der Absicht liegt nun aber „in der Regel“ auch dann ein Vergehen vor, wenn der Spieler seine Körperfläche unnatürlich vergrößert oder wenn sich der Arm über der Schulter befindet und vom Ball touchiert wird. Das gilt auch, wenn der Ball aus kurzer Distanz kommt. Legitim ist es derweil, sich beim Fallen mit der Hand abzustützen, hier soll entsprechend kein Handspiel (mehr) gepfiffen werden. Und auch wenn der Ball vom eigenen Körper oder vom Körper eines beliebigen anderen Spielers, der sich in der Nähe befindet, an Hand oder Arm springt, sollen die Referees ab sofort nicht mehr pfeifen (wenn eben nicht auch die Körperfläche unnatürlich vergrößert oder der Arm über der Schulter ist). Der Ballkontakt sei in diesen Situationen schließlich „oft unvermeidbar“, so das IFAB.
Die neuen Formulierungen sollen den Ermessensspielraum des Referees bei Handspielen einschränken. Ob sie aber auch die endlosen Diskussionen einschränken, wird sich erst noch zeigen.