„Da sind wir aber noch einmal mit einem blauen Auge davon gekommen“, so das Fazit unseres Trainerduos Steffen u. Thomas. Nach aufregenden achtzig Minuten besiegten ihre Mädels den starken Nachwuchs des Bundesligisten FC Iserlohn knapp und dennoch verdient mit 1:0 – das goldene Tor erzielte (mal wieder) Top-Torjägerin Linda Bange. Unser Team ist bei äußerst schmuddeligem Regenwetter nur schwer in`s Spiel gekommen. Bereits in der fünften Minute musste SuS-Keeperin Sarah Kalkstein (zeigte ein Riesenspiel heute – sie war immer hellwach und hielt im weiteren Verlauf des Spiels ihre Mannschaft mit tollen Paraden immer wieder im Match) Kopf und Kragen riskieren um einen abgefälschten Schuss noch so eben von der Linie zu kratzen.
Dieser Weckruf schien Wirkung zu zeigen. Immer wieder zogen Vivien Trümmel u. Mara Behrens von hinten schöne Kombinationen auf – oftmals über die beiden Flügelspielerinnen Jule Kötter und Sina Schmidt. Zwingende Tormöglichkeiten blieben zunächst aber Mangelware, bis – ja bis – zur 20. Minute, als sich Vivien in unnachahmlicher Manier an mehreren Gegenspielerinnen „vorbeitankte“ und Richtung Gästetor lief. Dabei hatte sie scheinbar zu viel Zeit nach zu denken, denn sie schloss überhastet ab und die Kugel verfehlte den Pfosten nur um wenige Zentimeter. Das war sie, die große Möglichkeit in Führung zu gehen um das Spiel etwas zu beruhigen, doch wie heißt es so schön: „Knapp vorbei ist auch daneben“. W e i t e r g e h t ` s.
Der Dauerregen sorgte oftmals dafür, dass gut gemeinte Pässe nicht ankamen, wurden sie doch auf dem rutschigen Boden lang und länger……
Da auch die Gäste zu keiner nennenswerten Chance mehr kamen, blieb es bis zum Seitenwechsel beim torlosen Remis.
„Wir müssen aggressiver die Zweikämpfe annehmen – ihr spielt zu oft körperlos und ohne den letzten Willen – so kommen wir häufig den einen Schritt zu spät!“ Die Halbzeitansprache hatte es in sich und so betraten unsere Mädels mit neuem Elan den Platz – wollten sie doch nun die begangenen Fehler ausbügeln und neue Akzente setzen.
Es folgte die 53. Minute. Auf der linken Seite hatte sich Lea Peck nach einem schönen Zuspiel von Leonie Bilke „auf den Weg gemacht“, ihren Querpass in die Mitte konnten die Gäste zunächst noch halbwegs klären, doch sie hatten unsere Linda „nicht auf dem Zettel“. Diese nahm an abgewehrten Ball in Höhe des 16ners an und überlegte nicht lange: Schuss mit links in`s lange rechte Eck – und jubeln! Unhaltbar schlug die Kugel ins Netz ein – endlich der ersehnte Führungstreffer! Puh – wie wichtig der war, sollte sich erst später noch herausstellen!
Weitere gute Möglichkeiten vergaben unsere Mädels leichtsinnig, indem sie aus aussichtsreichen Positionen nicht zum Abschluss kamen und anstatt dessen lieber nochmals querlegten – so verpuffte eine gute Möglichkeit nach der anderen.
Aufregung in der 70. Minute. Der uns nicht immer wohl gesonnene Schiedsrichter zeigte zur Überraschung aller (selbst der Iserlohner Trainer fragte sich, was los war….) auf den ominösen Punkt. Was war geschehen? Nach einem fair geführten Zweikampf in unserem Strafraum kam eine Iserlohnerin zu Fall und der noch junge Referee ließ sich davon beeinflussen und entschied kurioserweise auf Elfmeter (hatte wohl zuviel Bundesliga mit den damit verbundene irrwitzigen Elferentscheidungen geschaut).
Sollte diese Fehlentscheidung gar über die Meisterschaft entscheiden??
NEIN – entschied der Fußballgott und ließ Gerechtigkeit walten, indem die Iserlohner Schützin satt neben das Tor knallte. Oh man, das war knapp und sorgte für üble Gefühle in der Magenwelt der Scheidinger Verantwortlichen!
Die letzten Minuten waren dann nur noch eine reine Abwehrschlacht – unsere Mädels konnten den Ball nicht in den eigenen Reihen halten, verloren diesen fast im Sekundentakt und so bauten die Iserlohnerinnen mächtig Druck auf. Doch hier kommt wieder SuS-Keeperin Sarah in`s Spiel. Mit stoischer Ruhe stand sie im Kasten und entschärfte zwei Minuten vor Ende der Partie noch eine richtig gute Einschussmöglichkeit der Gäste.
Als die zwei Minuten Nachspielzeit (nach gefühlten zehn Minuten) beendet waren und der Schiri die Partie beendete, konnte man bestimmt bis nach Welver die gefallenen Steine hören.
Aber egal. Was zählt sind die drei Punkte – und die bleiben am Bispingwald. Nach dem Wie und Wenn fragt später niemand mehr. Nach diesem Erfolg stehen unsere Mädels erstmals in dieser Saison auf Platz eins – allerdings mit einem Spiel mehr als die Konkurrenz – Bommern, Berghofen und Gennebreck lassen grüßen!
Schon am Sonntag steht das Derby gegen Soest auf dem Programm – da müssen und werden wir wieder alles geben! Fehlen werden Konfirmandin Jule Kötter und die sich auf Studienfahrt befindliche Melissa Thiel.