Auch im zweiten Spiel unter Martin Horstmann konnte unsere 1. Mannschaft einen Dreier einfahren. Nach dem Schlusspfiff stand ein 2:3 Auswärtssieg gegen gallige Ostönner zu Buche. Der Weg dahin war ruppig, umkämpft und teilweise ziemlich kurios. Gehen wir chronologisch an die Sache heran.
Die Vorzeichen deuteten schon auf eine enge Partie hin. Das Freitagsspiel hat ordentlich Körner gekostet. Brzozowski (Knieprobleme) und Rittmann (universitäre Verpflichtungen) standen nicht zur Verfügung. Dennoch sollten an diesem sonnigen Sonntag 3 Punkte zum Bispingwald gebracht werden.
Die ersten 15 Minuten wirkten etwas zerfahren und wenig Spielfluss wollte aufkommen. Pässen fehlte es an Feinjustierung, andere Zuspiele nutzten den Untergrund für überraschende Richtungsänderungen und die Ostönner hielten mit inensiver Zweikampfführung gut dagegen. Einen Fernschuss von Karayaka konnte der Gästekeeper noch gerade am Überqueren der magischen Kreidelinie hindern. In der 16. Minute dann die kalte Dusche. Die Ostönner eroberten einen Ball im Mittelfeld und konnten zu ungestört Richtung 16er vordringen. Ein Pass in den Lauf, Prolingheue umkurvte den herausgeeilten Kampmann und schob zur Führung ein. Kurz danach versuchte es Lars Hansner aus der zweiten Reihe, scheiterte aber am unkonventionell parierenden Torhüter. In der 26. Minute nahm sich Jonas Falkenberg ein Beispiel daran und versuchte es ebenfalls aus der zweiten Reihe und stellte damit wieder auf Null. Bei dem Schuss ins rechte Eck machte der Gästekeeper Herrmann keinen guten Eindruck. In der 38. Minute stießen Moritz Stratmann und ein gegnerischer Spieler bei einem Luftzweikampf zusammen. Der Ostönner blutete stark, weshalb ein Krankenwagen gerufen wurde, der sich um den Erstversorgten kümmerte. Hoffentlich kann er schnellstmöglich wieder kicken! Kurz darauf wurde den Scheidingern ein Freistoß aus gut 25 Metern zugesprochen. Lucas Schröder nahm Maß und zimmerte das Ding mit einer flatternden Flugkurve auf und ins Tor. Zack, Spiel gedreht, aber noch war immer nicht Halbzeit. Lennart Wilms erkämpfte sich den Ball im Mittelfeld, leitete auf Karayaka weiter, der wiederum auf Falkenberg querlegte. Aus wenigen Metern schob dieser dann zum 1:3 Halbzeitstand ein.
In der zweiten Halbzeit machten die Gastgeber nochmal ordentlich Druck. Die Zweikämpfe wurden sehr intensiv geführt. Der Untergrund machte unseren Männern besonders beim geordneten Spielaufbau zu schaffen. Die entlastenden Angriffe wurden nicht konsequent zu Ende gespielt oder durch engagierte Ostönner unterbunden. Und in der 67. Minute klingelte es plötzlich. Nach einem Rückpass spielte Kampmann den gegnerischen Spieler aus, doch in der Folge kriegten unsere Männer den Ball nicht sauber geklärt. Exner bedankte sich und jetzt war wieder Spannung drin. Dementsprechend wurde es allgemein unruhiger, die verbalen Äußerungen auf und neben dem Platz waren nicht mehr ganz öffentlichkeitstauglich, doch halbwegs im Rahmen. Mit viel Leidenschaft, Kampf und auch der nötigen Portion Glück retteten unsere Männer den Vorsprung über die Zeit.
Aber was soll denn daran kurios gewesen sein? In der ersten Hälfte verwarnte der Schiedsrichter die Nummer 10 der Ostönner mit einer gelben Karte. In der zweiten Halbzeit zeigte der Unparteiische dem Zehner erneut den gelben Karton, ließ das rote Pendant aber stecken. Trotz aufmerksamer Zuschauer, die das legendäre „Der hat doch schon gelb!“ skandierten, schien der Schiedsrichter dies nicht ganz auf dem Schirm gehabt zu haben. Nach dem Abpfiff ging er nach erneuten Hinweisen zum Doppelgelber und erklärte ihm, dass er den Platzverweis nun nachträglich erhält…. Kreisliga halt
Am nächsten Sonntag gastieren die Lippborger am Bispingwald. Bis dahin muss die richtige Balance zwischen Regeneration und Vorbereitung gefunden werden.