Mit dem intensiven Freitagsspiel in den Knochen musste die 1. Mannschaft gegen einen Gegner antreten, der mit dem Rücken zur sprichwörtlichen Wand stand. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit, auf dem Platz eine undankbare Aufgabe.
Bei bestem Fußballwetter sahen die Zuschauer von Beginn an eine umkämpfte Partie. Die Gäste traten wie gewohnt sehr körperbetont auf, wobei Dembele mit seiner Schnelligkeit eher aus der Tiefe agierte. Die Offensivbemühungen der Gäste waren von langen Bällen in die Tiefe geprägt. Entweder waren Stratmann und Potthoff in gewohnter Weise zur Stelle oder Clément fing die Versuche ab. Unsere Männer taten sich im Spiel nach Vorne allerdings ebenfalls schwer. Viel Stückwerk, zu berechenbar und teils fehlte einfach der Mut. Dennoch hatte Brzozowski das 1 zu 0 auf dem Schlappen. Ein gefühlvoller Lupfer flog zwar über den Keeper hinweg, landete nach einem Aufticken aber nur an der Latte.
Und wie es im Fußball so ist, nutzten die Gäste nach etwa 30 Minuten einen Ballverlust im Spielaufbau, um in Führung zu gehen. Und kurz vor dem Halbzeitpfiff kam dann die ganz kalte Dusche. Ein zügig vorgetragener Angriff über Außen endete nach der flachen Hereingabe im Netz. So ging es mit Kopfschütteln und gesenkten Häuptern in die Kabine.
Nach Wiederanpfiff wurde das Spiel intensiver bzw. es wurde getreten, gezogen und teils gerungen. Die Gäste erhielten in der zweiten Hälfte 6 (!) gelbe Karten. Eilmsen zog sich tief zurück und versuchte sich aufs Kontern zu beschränken. Richtig gefährlich wurde es allerdings nie. Einzig eine abgerutschte Flanke wollte sich ins Scheidinger Tor senken, wurde aber von Clément ins Toraus befördert. Trotz der zahlreichen Spielunterbrechungen (siehe intensives Spiel…), dem damit einhergehenden Spielfluss eines trockengelegten Baches und dem Rückstand gab die Mannschaft nicht auf. Zehn Minuten vor Schluss zeigte der nicht zu beneidende Schiedsrichter auf den Punkt, nach dem Bußmann gefoult wurde. Brzozowski nahm sich der Sache an und blieb eiskalt.
Eine hitzige Schlussphase brach an. Unsere Männer warfen alles nach Vorne. Eckbälle wurden gegen Ende kaum bis gar nicht mehr abgesichert. Doch irgendein Bein oder sonstiges Körperteil war dem Ausgleich im Weg. Doch noch war nicht Schluss. In der 94. Minute legte sich Brzozowski (wer sonst?) den Ball für die Ausführung einer letzten Ecke zurecht, um wieder als Vorlagengeber in Erscheinung zu treten. Doch weder Stratmann noch Eickhoff, der sehnsüchtig vermisst wird, erzwangen den Ausgleich. Ausgerechnet René Potthoff drückte die Flanke mit Wucht und Willen in die Maschen. Großer Jubel auf Seiten der Scheidinger, kurz danach wurde die kurzweilige Partie beendet.
Nächste Woche steht unserer 1. Mannschaft eine Reise nach Ampen bevor, wo der nächste Gegner wartet, für den es um das nackte Überleben geht.
Kurzer Kommentar: Gepflegtes Pöbeln, hinweisende Tipps für den Schiedsrichter und nicht ganz jugendfreie Sprüche gehören zu einem Kreisligaspiel, wie Mayo und Ketchup auf die Fritten. Allerdings gibt es leider immer noch einige Experten, die das Fingerspitzengefühl eines Buchsbaumes haben. Wenn ein Spieler ohne Fremdeinwirkung eines Gegners umknickt und der Gegner den Ball aus Fairness ins Aus spielt, ist ein wildes Gekeife nach Elfmeter etwas sinnbefreit.
Kleine Anregung: Wenn ich wirklich jede Aktion des Schiedrichters wie ein cholerischer Wahnsinniger kommentiere, muss sich das nicht zwangsläufig positiv auf dessen Leistung auswirken. In diesem Sinne, bleibt fair! Schließlich müssen die alle morgen wieder arbeiten