B-Juniorinnen Westfalenliga 06.05.18 SuS – Arminia Bielefeld 0:2 (0:1)
„Als erstes müssen wir anerkennen, dass die Arminen aus Bielefeld die feldüberlegene und spielbestimmende Mannschaft war und völlig zu recht an der Tabellenspitze stehen. Doch unter diesen Umständen zu verlieren, ist schon sehr sehr bitter. Wir alle sind total enttäuscht und niedergeschlagen“ haderte unsere Trainer nach dem intensiven Spiel nicht mit der Leistung ihrer Mannschaft, sondern vielmehr mit der Entstehungsweise. „Wir sprechen ja immer vom Spielleiter (in schwarz), doch heute war er zu unserem Leidwesen mehr Spielendscheider“.
Doch der Reihe nach:
Direkt mit Spielbeginn übernahmen die Favoriten aus Ostwestfalen das Kommando und waren auf einen schnellen Führungstreffer aus. Unsere Mädels hielten aber prima dagegen und boten eine kämpferisch sehr überzeugende Leistung. Sie hielten sich an die vorgegebene taktische Marschroute und hielten die Räume geschickt eng. Die Bielefelderinnen kamen erst nach gut einer halben Stunde zu ihrer ersten richtig guten Chance, doch unsere Torhüterin Sarah Zippel blieb im Eins-gegen-Eins Sieger und bewahrte ihre Mitspielerinnen mit einer tollen Parade vor einem Rückstand.
Bei sommerlichen Temperaturen konnten sich unsere Mädels langsam vom Druck der Gäste befreien, bekamen ihre Kontermöglichkeiten aber nicht zu ende gespielt. Aus unerfindlichen Gründen verlängerte der Schiri die erste Spielhälfte um zwei Minuten (ob ihm das Spiel so gut gefiel?) und als alle auf den längst überfälligen Pausenpfiff warteten, erzielten die rot gekleideten Gäste mit einem Fernschuss unter die Latte den dann doch glücklichen Führungstreffer. Der Gästespielerin sprang der Ball zuvor an die Hand und der Schiri hatte auch schon die Pfeife im Mund, doch dann ließ er kurioserweise weiterlaufen. Was daraus resultierte wissen wir……
„So ein Gegentor in allerletzter Sekunde tut schon weh“, war doch die Taktik von Coach Steffen fast aufgegangen.
Das Bild änderte sich in der zweite Hälfte nicht sonderlich. Viel Ballbesitz für die Gäste, doch diese kamen mit unserer Leidenschaft und Zweikampfstärke nicht sonderlich gut klar. Und so musste zum zweiten Mal an diesem Morgen eine äußerst umstrittene Entscheidung des „Schwarzkittels“ für den nächsten Treffer sorgen.
Einen Schuss aus zweiter Reihe konnte Sarah an den Pfosten lenken, sprang gedankenschnell hinterher um den Ball aufzufangen. Dann ein Pfiff. Was war passiert? Der gut 40 m. entfernt stehende Schiedsrichter entschied auf Tor….. unglaublich …. unfassbar. Keine Bielefelder Spielerin hatte Tor reklamiert, keiner der vier Bielefelder Trainer den Ball hinter der Torlinie gesehen und zur Krönung: Der hinter dem Tor stehende Fotograf des Soester Anzeiger bestätigte, dass die Kugel vom Pfosten aus vor der Torlinie wieder aufgesprungen ist!
Ein irreguläres Tor – ein Tor, welches die Partie faktisch entschied, ein Tor welches die tolle Leistung unserer Mädels zunichte machte, denn zwei Tore aufzuholen, war eindeutig nicht mehr möglich. So bitter es auch klingen mag, aber die Bezeichnung „Ich sehe was, was du nicht siehst“ sollte umgewandelt werden in „Ich sehe was, was niemand außer mir sieht“Alles reklamieren nütze jedoch nichts; es stand 0:2 und die Bielefelder Trainer hatten, wie sie sofort nach dieser Entscheidung betonten, vollstes Verständnis uns gegenüber.
Dank dieser unmöglichen Entscheidung eines so erfahrenen Schiedsrichters plätscherte das Spiel bis zum Ende vor sich hin, weil die Gäste mit dem Ergebnis mehr als zufrieden waren und unsere Mädels keine Kraft mehr hatten, das Blatt noch zu wenden.
So war diese Szene noch lange nach Spielschluss Thema des Tages – doch uns hilft es leider nicht, dass von gut 30 Spielerinnen, sechs Trainern, etlichen Betreuern und Zuschauern nur der eine diese Aktion (aus vierzig Metern Abstand!) so gesehen und völlig falsch entschieden hatte. Falsche Tatsachenentscheidung – nennt man das im Amateurfußball wohl….. in unserer Situation äußerst brutal!