„Eigentlich sollte man sich Sonntags vom Stress der zurückliegenden Arbeitswoche erholen, doch das ist bei Spielen unser Mädels absolut nicht möglich“ so der Tenor aller heimischen Zuschauer und Eltern. In einem irren Spiel holten sich unsere B-Juniorinnen, nach dreimaligen Rückstand, verdientermaßen einen Punkt gegen den dritt platzierten Gegner aus Wessum und haderte dennoch nach Spielschluss mit dem Aluminium…….. B-Juniorinnen Westfalenliga SuS Scheidingen – Union Wessum 3:3 (0:1)
„Addiert man beide Halbzeiten zusammen, so ist die Punkteteilung gerecht. In der ersten Hälfte hätten wir gut und gerne 0:5 hinten liegen können; da hat uns Keeperin Lea Schröder durch waghalsige Paraden im Spiel gehalten. Nach dem „Wachrütteln“ in der Pause kämpften sich unsere Mädels in das Match zurück und ließen sich auch nicht von dem weiteren Nackenschlag zum 1:3 von ihrem Weg abbringen“. Unser Trainerduo Steffen und Thomas war nach dem Krimi noch lange hin und her gerissen, ob sie denn nun zufrieden sein oder sich ärgern sollten.
Hier die Chronologie des Spiels:
Anpfiff – elf wache Wessumerinnen gegen acht schläfrige SuS`lerinnen – das konnte nicht lange gut gehen – und doch fiel nur ein Treffer – eigentlich unglaublich bei den bestimmt zehn guten Einschussmöglichkeiten der Gäste – Lea Schröder schien jedoch ihre Kiste vernagelt zu haben und hielt, was es zu halten gab oder sogar noch mehr – unglaublich, wie sie im „Eins gegen Eins“ in Manuel Neuer Manier die Gästestürmerinnen zur Verzweifelung brachte!
„Eigentlich wollten wir früh angreifen und pressen, doch das funktionierte überhaupt nicht; wir kamen immer mindestens einen Schritt zu spät und konnten somit kaum einen Zweikampf gewinnen“, so Trainer Steffen. Die Gäste kamen zu Chancen im Minutentakt und verzweifelten reihenweise an Lea im SuS-Tor. Auch die taktische Umstellung mit der Einwechselung von Alina Schriewersmann (für die glücklose Laura-Jil Jüptner) griff zunächst nicht. So konnte unsere Mannschaft heilfroh sein, als Schiedsrichter Leon Tigges nach vierzig Minuten zur Halbzeit pfiff und sie nur einen Gegentreffer hinnehmen musste (39.).
In der Pause wurden dann die meisten Fehler angesprochen (für alle reichte die Zeit leider nicht aus) und so kamen unsere Mädels mit dem Vorhaben wieder auf`s Feld, vieles besser zu machen. Als dann jedoch die brandgefährliche Gästestürmerin Charlotte Eismann in der fünfzigsten Minute zum 0:2 traf, schien die Partie gelaufen zu sein. Doch weit gefehlt; nun besannen sich die Mädels um Kapitänin Malou Hagedorn auf ihre Stärken und belohnten sich durch den schnellen Anschlusstreffer nur drei Minuten später. Hanna Bajramovic wurde im Strafraum gefoult und Malou traf vom Punkt bombensicher zum 1:2. Die Freude dauerte allerdings nicht lange, genauer gesagt nur fünfunddreißig Sekunden (!), denn im direkten Gegenangriff erzielten die grün gekleideten Gäste das 1:3 und lagen somit wiederum zwei Tore vor.
Das war`s ja dann wohl…………….. ne, ne …………….. es geht noch weiter!
Steffen stellte seine Taktik nun vollends auf Angriff, denn was sollten sie noch verlieren? Seine Mädels wehrten sich nun auch endlich und so entwickelte sich ein denkwürdiges Spiel. Maike Holbeck, ihres Zeichens Abwehrchefin, brachte sich immer mehr in`s Angriffsspiel mit ein und erzielte in der 58. Minute durch einen sehenswerten Freistoß über die Mauer hinweg den erneuten Anschlusstreffer. Der Uhrzeiger hatte keine weitere ganze Umdrehung geschafft, als unsere Mädels den nächsten Torschrei auf den Lippen hatten, doch leider zielte Malou per Weitschuss zu genau und traf die Unterkante der Latte, von wo der Ball runter und wieder in`s Feld sprang. Seitlich stehende Zuschauer hatten gesehen, dass der Ball hinter der Linie aufgetickt war, doch der Schiedsrichter konnte das von seiner Position aus leider nicht erkennen und verweigerte diesem regulären Treffer die Anerkennung. Nun gab es kein Halten mehr – es ging nur noch in Richtung Wessumer Tor. Als unsere unermüdliche Mittelfeldspielerin Vivien Trümmel in Mitte der gegnerischen Hälfte gefoult wurde, schickte Maike alle ihre Mitspielerinnen nach vorne, damit diese ihren folgenden Freistoß irgendwie über die Linie bringen sollten – doch das klappte nicht …… weil …….. Maike die Kugel unter riesigem Jubel einfach mal direkt in die Maschen hämmerte (62.). Was für ein Tor! Die Schlagzeile im heutigen Zeitungsbericht „Dann kam der große Auftritt von Maike Holbeck“ hatte sie sich wirklich verdient.
Nun wollten die Mädels auch noch das Unmögliche schaffen und sich nicht mit dem Unentschieden zufrieden geben. Sie drängten auf den Siegtreffer und letztendlich fehlten daran nur Zentimeter! In der letzten Minute schlug Malou einen präzisen Eckball in den Strafraum und Leonie Heim wuchtete diesen Richtung Tor um wenig später die Hände enttäuscht vor`s Gesicht zu halten…… sie hatte alles richtig gemacht, doch leider schlug der Ball mit voller Wucht gegen die Latte und von dort wieder in`s Feld zurück. Was für ein Pech!! Danach beendete der Schiri diese spannende Partie. „Unsere Mädels haben tolle Moral bewiesen, nachdem sie sich selbst in diese missliche Lage gebracht hatten und mit etwas Glück hätte der letzte Ball auch ruhig über die Linie ins Tor fliegen dürfen anstatt zum zweiten Mal an die Latte. Aber es sollte einfach nicht sein und so müssen, können und werden wir mit dem Ergebnis leben“ resümierte unser sichtlich geschaffter Trainer Steffen.