B-Juniorinnen Westfalenpokal Viertelfinale Mittwoch, 26. 04.2017 19:00 Uhr SuS Scheidingen – VfL Bochum 0:1 (0:1)
Noch nie in der über hundertjährigen Geschichte des SuS lag ein Sieg über eine Bundesligamannschaft (!) in einem Pflichtspiel (!!) so nah, wie beim gestrigen Viertelfinalspiel im Westfalenpokal unserer B-Mädchen gegen den VfL Bochum.
Letztendlich musste sich die Mannschaft unseres Trainergespanns Steffen u. Thomas Kree sehr unglücklich mit 0:1 geschlagen geben, obwohl sie über weite Strecken nicht nur ebenbürtig war, sondern sich auch noch einige richtig gute Torchancen herausspielen konnte………
Die Partie hatte kaum begonnen, da war deutlich zu erkennen, dass das größte Problem unserer Mädels der Riesenrespekt vor dem scheinbar übermächtigen Gegner aus der Grönemeyer-Stadt war. Die Unsicherheit zeigte sich beinahe in jeder Situation und so wollte ihnen in der Anfangsphase nicht viel gelingen. Diese Verunsicherung nutzen die Gäste bereits mit ihrem ersten Angriff aus. Durch eine Unachtsamkeit (fehlende Verständigung untereinander) kam eine Bochumer Spielerin auf der linken Außenbahn an den Ball, flankte diesen unbedrängt in die Mitte und dort brauchte ihre Mitspielerin nur noch den Fuß hinzuhalten…….die Kugel hoppelte in Zeitlupe über die Linie (7.). Genau das sollte natürlich unbedingt vermieden werden, denn damit konnten alle taktischen Überlegungen „ad acta“ gelegt werden!
Dieser Gegentreffer schien aber eine Art Weckruf für unsere Mannschaft zu sein, denn danach traute sie sich plötzlich mehr zu und kam im weiteren Verlauf der ersten Hälfte noch zu drei richtig guten Einschussmöglichkeiten:
1.) Malou Hagedorn erobert sich an der Mittellinie im Zweikampf energisch den Ball, läuft zusammen mit Stürmerin Hanna Bajramovic auf die einzig verbliebene Abwehrspielerin zu, spielt den Ball sofort auf Hanna (anstatt noch weiter Richtung Tor zu laufen) und so kann die Bochumer Torhüterin den scharfen Schuss von Hanna gekonnt entschärfen (16.) – das wäre natürlich eine super Antwort auf den unglücklichen Rückstand gewesen…..
2.) Nach einer schönen Hereingabe von Alina Schriewersmann rutscht die starke Vivien Trümmel in der Mitte in den Ball, kann diesen aber -bedrängt durch ihre Gegenspielerin- nicht entscheidend in Richtung Tor verlängern (24.).
3.) Einen toller 30 m-Kracher von Edona Loshaj kann die VfL-Keeperin nur mit größter Mühe noch aus dem Winkel fischen (32.)
So blieb es dann bis zur Halbzeit bei der schmeichelhaften und knappen Führung für den haushohen Favoriten aus dem Ruhrgebiet.
Die zweite Hälfte begann, wie die erste aufgehört hatte: Unsere Mädels drängten vehement auf den Ausgleich, lockerten dabei mit zunehmender Spieldauer nach und nach den Abwehrverbund. So kamen die Gäste natürlich immer mal vor unser von Lea Schröder prächtig gehüteten Tores. In der 72. Minute lief eine Bochumer Spielerin nach einem Konter allein auf Lea zu, doch diese reagierte in Top-Manier, vereitelte diese Großchance und hielt unser Team weiter im Spiel..
Zuvor hatte Hanna Pech, als einer ihrer Abschlüsse Zentimeter am rechten Pfosten vorbeisegelte. In der 75. Minute dann noch ein großer Aufreger: Jana Kröner wurde im Mittelfeld gefoult – Freistoß gute vierzig Meter vom Tor entfernt – Maike legt sich den Ball zu recht und jagt ihn mit hoher Geschwindigkeit Richtung Tor – viele der zahlreichen Zuschauer hatten schon den Torschrei auf den Lippen, doch auch dieser „Knaller“ verfehlte sein Ziel äußerst knapp und flog fünf Zentimeter über die Querlatte ins Toraus.
Der Bundesligist konnte dann auch noch die dreiminütige Nachspielzeit unbeschadet überstehen und zieht damit in`s Halbfinale ein – Gegner ist mit dem FSV Gütersloh ein weiterer ambitionierter Bundesligist. Gegen den hätten unsere Mädels natürlich riesig gerne gespielt, doch trotz aller Bemühungen sollte es heute einfach nicht sein.
Die anwesenden Zuschauer belohnten den Einsatz unserer Spielerinnen mit großem Applaus und so konnten unsere Mädels doch noch erhobenen Hauptes den Platz verlassen.
„Es ist wirklich mehr als ärgerlich. Heute wäre ein Weiterkommen absolut möglich gewesen. Unsere Mädels spielten zu Anfang sehr gehemmt, doch mit zunehmender Spieldauer verloren sie den Respekt und forderten dem Bundesligisten alles ab. Allein die Tatsache, dass die Bochumer alle Stammkräfte aufgeboten haben, zeigt doch, dass sie uns nicht „auf die leichte Schulter“ nehmen wollten. Wir haben uns viele gute Möglichkeiten herausgespielt, davon aber leider keine verwertet. Im Spiel selbst konnte der neutrale Beobachter keinen Zwei-Klassen-Unterschied erkennen. Um so betrübter sind wir alle jetzt nach dem Spiel, dass es nicht zum erstmaligen Einzug in`s Halbfinale gereicht hat – die Mädels hätten es sich nicht nur sooo sehr gewünscht, sondern nach den achtzig gespielten Minuten auch verdient gehabt. Dennoch waren wir unter den acht besten Pokal-Teams aus Westfalen – und das ist doch auch schon mal was, oder? Dann greifen wir halt im nächsten Jahr wieder an!“ Unsere beiden Trainer waren noch lange nach dem Spiel zwiegespalten: Stolz auf die gezeigte Leistung ihrer Mädels und Niedergeschlagen über das (unnötige) Ausscheiden.
Aufstellung: Lea Schröder – Maike Holbeck – Jana Kröner – Laura Jil Jüptner – Johanna Braukmann – Edona Loshaj – Malou Hagedorn – Vivien Trümmel – Mara Behrens – Alina Schriewersmann – Hanna Bajramovic – Leonie Heim – Nina Haußmann – Leonie Bilke – Sarah Zippel – es fehlten: Friederike Mawick (verletzt), Aleyna Durucan (verletzt, wieder im Aufbautraining) und Geena Schlüter-Isenbeck (Schulfahrt)