Mittwoch, 15. März 2017 / 18:00 Uhr Westfalenpokal B-Juniorinnen Achtelfinale SuS Scheidingen (Westfalenliga) – Fortuna Freudenberg (Regionalliga) 2:1 (0:0) Flutlichtspiel-angenehmes Fußballwetter-zwei gute Mannschaften-Spannung garantiert. So die Aussichten kurz vor dem Spiel – aber was dann folgte, können nur die beschreiben, die am Platz waren! Uns fehlen noch heute (einen Tag danach) die Worte…….was soll man über ein Spiel mit so einem Ende schreiben??? Es kommt natürlich auf die Sichtweise an:
Freudenberg wird sagen: UNGLAUBLICH (wir führen bis zur letzten Spielminute) und die Scheidinger denken: UNGLAUBLICH (Ausgleich in der letzten Minute, Siegtreffer in der vierten Minute der 4-minütigen-Nachspielzeit). Es war der absolute WAHNSINN – mit Herzinfarktgefahr!
Dann fangen wir mal vorne an………
Unsere SuS-Mädels liefen nach dem Sieg am letzten Sonntag gegen den bis dahin ungeschlagenen Spitzenreiter SSV Rhade mit großem Selbstvertrauen auf und erspielten sich gegen die eine Liga höher spielenden Gäste bereits in der fünften Spielminute eine Riesenchance heraus. Mara Behrens setzte sich auf der rechten Seite toll gegen die Freudenberger Verteidigerin durch, lief in den Strafraum und hämmerte die Kugel Richtung Tor. Die Gästetorhüterin reagierte stark, konnte den Ball aber nur zur Seite abwehren. Dort stand Hanna Bajramvic, die den Abpraller in`s Tor schießen wollte, doch blitzschnell war die Torhüterin wieder zur Stelle und lenkte den scharf geschossenen Ball noch so eben zur Ecke. Das wäre natürlich ein Auftakt nach Maß gewesen. In der Folgezeit (bis zur 20. Minute) übernahm unsere Mannschaft eindeutig das Kommando und startete einen Angriff auf den nächsten, ohne allerdings richtig gefährlich vor das Tor zu kommen. Die zunächst ob der furiosen SuS-Anfangsphase scheinbar überraschten Siegerländerinnen kamen danach besser in`s Spiel und so entwickelte sich ein Match, welches überwiegend im Mittelfeld stattfand, da sich beide Teams weitestgehend neutralisierten. Bei den Gästen gefiel besonders die flinke Gianna Petri, die sich immer wieder gekonnt in Szene setzte, allerdings mit Vivien Trümmel auf unserer Seite auch eine genau so gut agierende Gegenspielerin hatte.
Als der sehr gut leitende Schiedsrichter Marcel Voß (von dieser Stelle ein Dank an den Kreis-Schiedsrichterobmann, dass er diesen Topschiri für dieses wichtige Spiel angesetzt hat!) die erste Spielhälfte beendete, waren beide Mannschaften mit dem torlosen Remis zufrieden.
Die Freudenbergerinnen hatten vor dem Spiel im Internet ihr neues Banner vorgestellt: „Ein Team – ein Ziel – Auf geht`s Fortuna – kämpfen und siegen“ – den Text haben wir dann vervollständigt mit „OK – könnt ihr gerne machen…….ab morgen!“ Wie wahr das noch werden sollte……..
Die zweite Halbzeit begann dann aber genau so, wie wir es uns NICHT vorgestellt hatten. In der 44. Minute erzielte die bereits angesprochene G. Petri mit dem im Grunde ersten gefährlichen Schuss durch einen Freistoss in den oberen rechten Winkel die schmeichelhafte 0:1 Führung. Unsere Mädels brauchten danach erst einige Minuten, um sich von diesem Schock zu erholen. Danach riss Malou Hagedorn das Spiel an sich und trieb ihre Mannschaft immer wieder nach vorne. Kurze Zeit später entblößte Trainer Steffen seine Abwehr und beorderte sowohl Jana Kröner wie später auch noch Maike Holbeck weiter nach vorne. Es wollte aber einfach keine gefährliche Situation herausspringen und als der Uhrzeiger die letzte Runde drehte, schien das Spiel verloren zu sein. Alles oder Nichts dachte sich dann unsere Spielführerin Malou und drosch die Kugel aus gut dreißig Metern Richtung Freudenberger Tor. Die Gästekeeperin schien davon überrascht zu sein und konnte den Ball nur noch mit den Fingerspitzen in`s eigene Tor lenken. Lautstarke SuS-Freudenschreie drangen Richtung Abendhimmel – doch das sollte heute nicht das letzte Mal sein!
Nachdem sich schon beide Parteien und die zahlreich anwesenden Zuschauer auf eine Verlängerung eingestellt hatten und sich die vier minütige Nachspielzeit in der letzten Minute befand, geschah das Unfassbare: Maike , inzwischen wieder in die Abwehr zurück beordert, legte sich einen Freistoß (gut 50 Meter von dem Freudenberger Kasten entfernt) zu recht und brachte diesen mit enormer Geschwindigkeit Richtung Tor. Die Torfrau der Siegerländerinnen schien in ihrer Sicht behindert und sah den Ball erst, als dieser im Netz zappelte!
Unglaublich – Unfassbar – Unmöglich – Irre ………. alles passt zu dieser Szene.
Das Spiel wurde danach nicht mehr angepfiffen und Torschützin Maike lag ganz unten in der Jubeltraube ihrer Mitspielerinnen! Kuriosum am Rande: Unsere beiden „Torartistinnen“ feiern am heutigen Donnerstag ihren Geburtstag – wenn das kein schönes Präsent ist??!!
Die bedauernswerten Gäste verließen mit hängenden Köpfen den Platz, während unsere Jubelschreie noch lange zu hören waren!!
Unser Trainerduo Steffen u. Thomas völlig geschafft nach dem Spiel: „Wir haben stark angefangen und mit zunehmender Spielzeit immer mehr an Zugriff verloren gegen einen läuferisch sehr starken Gegner. Unser enormer Kräfteverschleiß vom Sonntag schien seinen Tribut zu fordern, doch was unsere Mädels dann zum Schluss des Spiels geboten haben, ist unbeschreiblich! Ihr Wille ist einfach unheimlich stark – sie glauben bis zur letzten Sekunden an sich! Der Fußballgott war heute allerdings auch eindeutig auf unserer Seite. Der Ausgleich fällt in der letzten Minute der regulären Spielzeit und der Siegtreffer in der letzten Minute der Nachspielzeit! So etwas haben wir noch nicht erlebt.“
Am kommenden Sonntag ist spielfrei – dafür fahren wir zum Frauen Bundesligaspiel SGS Essen – !. FFC Frankfurt. Hier stellt unsere Mannschaft die Ballmädchen – eine sicherlich nicht alltägliche Unternehmung, auf die sich alle sehr freuen. Hierfür vielen Dank an unsere Spielerin Alina Schriewersmann, die sich hier vorbildlich gekümmert hat!
Unsere Mannschaft heute: Lea Schröder – Johanna Brauckmann – Maiko Holbeck – Laura-Jil Jüptner – Jana Kröner – Edona Loshaj – Vivien Trümmel – Malou Hagedorn – Mara Behrens – Alina Schriewersmann – Hanna Bajramovic – Leonie Bilke – Nina Haußmann – Geena Schlüter-Isenbeck – Sarah Zippel.
Verletzt fehlten leider: Friederike Mawick – Leonie Heim – Aleyna Durucan