„Mit Hilfe diesen neuen Ehrenamtspreises möchten der DFB und KOMM MIT das Engagement von jungen Menschen in den Amateurvereinen fördern und stärken. Neben der persönlichen Weiterentwicklung und den Möglichkeiten zum Aufbau eines Netzwerks für Peter und seine Kollegen, profitieren auch die Vereine wie der SuS Scheidingen durch die Weiterbildung seiner jungen, engagierten Talente.“
Also geht es am Sonntag los. Ich freue mich riesig auf die Reise. Keine Frage: dennoch gab es in Vergangenheit Höhen und Tiefen, die die Auszeichnung etwas in den Schatten stellten. Immerhin geht es hier um die Auszeichnung des Ehrenamtes! Für mich persönlich in der heutigen Gesellschaft ein vernachlässigtes Arbeitsfeld und umso erstaunlicher und ehrenvoller, dass es zig tausende Menschen in unserem Land gibt, die auf eigene Vorteile, Zeit, Freizeit und Geld verzichten, um anderen Menschen, Vereinen oder Organisationen etwas Gutes zu tun. Chapeau an alle Ehrenämtler! Macht weiter so. Da gibt es aber eben auch die Schattenseite des Ehrenamtes: Menschen, die ihre Position ausnutzen, um eigene Vorteile zu erlangen oder sich zu bereichern. Entweder sind es Menschen, die die Gutmütigkeit der Ehrenämtler ausnutzen und dort evtl. sogar günstige „Arbeitskräfte“ sehen oder aber (und das ist in meinen Augen viel verwerflicher) sich persönlich als großen „Ehrenmensch“ hervorheben und darstellen und am Ende großes Geld machen. Verbunden mit der WM 2006 und dem Skandal um Herr Niersbach und Herr Beckenbauer erscheint der DFB mit der Aktion „junges Ehrenamt“ etwas link. Die einen steckten sich möglicherweise Millionenbeträge in die Tasche. Andere betreuten ehrenamtlich und nahezu unentgeltlich als Volontär Spieler, Fans und Medien. Der DFB wird reicher und sieht sich ständig in Konkurrenz mit der Premier League. Daher musste schleunigst eine konkurrenzfähige TV-Vermarktung her, die den Amateurfussball auf Dauer zerstören kann. Auch hier scheint die Aktion „junges Ehrenamt“ und die „Amateufussballkampagne“ des DFB etwas erlogen. Aber auch möglich, dass ich hier eine individuelle und sonderbare Meinung vertrete.
Trotzdem: die Reise ist gebucht, organisiert und ich freue mich auf Gleichgesinnte. So gilt es im Bus schnell Kontakte zu knüpfen und sich im besten Fall 2-3 Flaschen Gerstensaft gemeinsam schmecken zu lassen. Schließlich kommen hier aus ganz Deutschland aus jedem Kreis ein Preisträger. Bei Ankunft im Hotel darf man sich den passenden Zimmerpartner wünschen, den man hoffentlich im Bus gefunden hat. Andernfalls schläft man im Doppelzimmer neben jmd., den man evtl. nicht riechen kann. Aber unter Fussballern ist das eher selten der Fall.
Nach dem Frühstück und Check-in kann man die Umgebung und das Hotel etwas erkunden ehe es Abends zur Begrüßungs- und Talkrunde geht. Ganz schön viel Freizeit für den ersten Tag. Und vermutlich auch die Letzte?! Die Tage danach sind von morgens bis abends durchgeplant, bei denen man punktuell eigene Interesse und Wünsche verfolgen kann. Schließlich ist die Reise mittlerweile als „Bildungsreise“ deklariert (und das nicht nur zum Schein für den Arbeitgeber zur Beantragung von Sonderurlaub). Alle Teilnehmer werden in Theorie und Praxis unterrichtet und geschult. Ziel: die jungen Leute in Anlehnung an die Trainerlizenzen des DFB auszubilden und zu schulen. Somit wird auch die Verlängerung der eigenen Lizenzen ermöglicht bzw. verbindlich eingeplant. Blöd allerdings, wenn man keine Lizenz besitzt!? Eine Lizenz neu zu erlangen wird leider nicht angeboten.
Ab Dienstag geht der Spaß dann endlich los. Alles dreht sich um die schönste Nebensache der Welt. In theoretischen und praktischen Unterrichtseinheiten versucht man sein Fachwissen zu erweitern. Referenten aus ganz Deutschland mit entsprechenden Erfahrungen im DFB und Juniorenauswahlmannschaften teilen ihr Wissen mit den jungen „Fussballhelden“. Nebenbei lernt man viele neue fussballverrückte Menschen kennen, mit denen man sicherlich geile gemeinsame Tage verbringen wird, auf die man hoffentlich in 30 Jahren freudig zurückblicken kann.
Und am Mittwoch spielt der FC Barcelona gegen Machester City. Mit anderen Worten: Pep Guardiola kehrt zurück! In wieweit uns das betrifft erfahrt ihr morgen in Teil 3…