Die 80. und damit letzte Spielminute im gestrigen Westfalenligaspiel (So. 29.05.16) unserer B-Juniorinnen gg. den SC Borchen sorgt sicher auch noch heute für „pure Gänsehaut“. Was war passiert?? Die Ausgangslage war klar: Zwei Spieltage vor Schluß hatten unsere Mädels zwei Punkte Vorsprung auf die vier (!) Abstiegsplätze. Bei einem eigenen Sieg konnten die direkten Kontrahenten zumindest nicht näher herankommen – alle anderen Ergebnisse hätten auf ein Herzschlagfinale am letzten Spieltag in Ahaus an der holländischen Grenze schließen lassen; und genau dieses Szenario wollten die SuS-Mädels möglichst vermeiden.
Dass ein solches Wissen auch die Beine lähmen kann, zeigte die erste Halbzeit mit aller Deutlichkeit. Kaum ein Pass kam zur Mitspielerin, beinahe jeder Zweikampf wurde verloren, ein Spielaufbau fand fast gar nicht statt und so konnte man die Nervosität beinahe „anfassen“.(Wenn die Mädels da schon geahnt hätten, welches Ende auf sie zukommt………)
Und so passte es dann auch in`s Bild, dass die Gäste bereits in der 4. Minute nach einem Eckball durch einen Kopfballtreffer (ihrer 1,50 m. großen Stürmerin) in Führung gingen. Danach lief auf SuS-Seite zunächst nicht`s mehr zusammen. Abspielfehler häuften sich und die Pässe in die Spitze wurden vom Wind mehr als ein mal unerreichbar „verlängert“. Eine richtig gute Torchance konnten sich unsere Mädels nicht erspielen und so blieb es in der ersten Hälfte bei diesem einen Treffer.
In der Halbzeitpause wurden alle gemachten Fehler schonungslos angesprochen und nun endlich schienen die Mädchen um Spielführerin Nele Schmidt begriffen zu haben worauf es ankommt. Ab der 41. Minute waren sie nicht wieder zu erkennen – als hätten sie sich alle selbst „ausgetauscht“. Die Zweikämpfe wurden nicht nur angenommen sondern nun auch gewonnen, die Zuspiele erreichten die Mitspielerinnen und der Einsatz stimmte!
Franzi Bartmann machte es vor: Sie setzte in der dreiundvierzigsten Minute einem Borchener Rückspiel zu deren Torhüterin nach, verunsicherte diese dadurch, eroberte nach einem Pressschlag den Ball und schob diesen anschließend über die Linie. Super gemacht Franzi! Das war der Hinweis an alle: „Hier geht noch was“!
Unsere Mannschaft erkämpfte sich mehr Ballgewinn und Spielmacherin Malou Hagedorn setzte Franzi und Aleyna Durucan immer öfter gekonnt in Szene. Doch das Gästetor schien wie vernagelt – es gab kein Durchkommen. So sorgten zwei Standards für die gefährlichsten Situationen. Doch weder Malou noch die aufgerückte Maike Holbeck konnten diese nutzen. Die Uhr lief erbarmungslos weiter und bald brach die letzte Minute an…..was darin geschah, kann kaum beschrieben werden.
Malou kam auf der linken Angriffsseite an den Ball, lief noch ein paar Schritte, nahm sich ein Herz und zirkelte die Kugel aus gut zwanzig Metern mit viel Schnitt in die linke untere Ecke. Das Netz hatte sich noch nicht gewölbt, da musste man Angst um die Gesundheit von Malou haben. (Unsere ungekrönte Heldin des Tages: Malou Hagedorn)
Alle Mitspielerinnen (ob auf dem Feld oder von der Bank kommend) mitsamt beider Trainer stürmten laut kreischend vor Glück auf die Torschützin zu und bald war nur noch eine riesig große Freudentraube zu erkennen. Unglaubliche Szenen waren zu sehen, auch die Zuschauer rissen ihre Arme Richtung Himmel, in den uns Malou`s Treffer geschossen hatte – denn dieses Tor bedeutet nicht nur den Sieg in diesem eminent wichtigen Spiel, sondern auch den endgültigen Klassenerhalt (auf diese Info mussten wir allerdings bestimmt gefühlte zwei Stunden warten, denn nachdem das Unentschieden aus Bielefeld (gg. Kutenhausen) bekannt war, durfte Drolshagen nicht in Mecklenbeck gewinnen. Als dann endlich deren 3:3 im Netz auftauchte, konnte es so recht niemand glauben:
WIR HABEN ES GESCHAFFT – WIR HABEN ES GESCHAFFT – WESTFALENLIGA: WIR BLEIBEN!!!!!!!
„Absolute Hochachtung vor unseren Mädels. Wie sie sich nach der Pause in das Spiel gekämpft und bis zum Schluß an sich geglaubt haben, verdient großen Respekt! Ein riesiger Dank geht auch an unsere Eltern/Fans, die uns bis zum Schluß nach vorne geschrien haben! Uns fehlen echt die Worte – was für ein bombastisches Gefühl. Wer hätte nach der Hinrunde mit 7 Pünktchen noch einen Pfifferling für uns gegeben (ausser wir selber)? Und dann spielen die Mädels eine Rückrunde, die ihres Gleichen sucht: 14 Punkte bedeuten Platz 3 in der Rückrundentabelle!“ Steffen und Thomas waren geschafft und überglücklich, nachdem die große Anspannung endlich gewichen war.
Unsere Westfalenligamädels sind: Malou Hagedorn, Maike Holbeck, Jana Kröner, Lea Schröder, Nele Kujawski, Johanna Brauckmann, Franzi Bartmann, Nele Schmidt, Friederike Mawick, Aleyna Durucan, Ruth Kolter, Hannah Schulte, Leonie Heim, Edona Loshaj, Laura „Jüppi“ Jüptner, Pauli Comblain, Tess Radau, , Romy van der Lem, Alina Schriewersmann und Patrizia Hansel.